Interview mit Michelle Schrenk: So wirst du #1 Kindle Bestseller-Autor:in

1. Dezember 2023 Tanja Rörsch

Michelle Schrenk zählt zu den erfolgreichsten deutschen Liebesromanautorinnen im Selfpublishing und veröffentlicht seit Jahren Bestseller um Bestseller. Ihr neustes Buch „Weihnachtsliebe auf Bestellung“ erreichte nur wenige Tage nach Release den 1. Platz der Top100 Amazon Kindle Bestseller-Charts. Wir haben bei der Platz 1-Bestsellerautorin nachgefragt, wie sie das geschafft hat und was sie anderen Autor:innen rät, die auch gerne einmal auf Platz 1 sein wollen.

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Liebe Michelle, nochmal ganz herzlichen Glückwunsch zum Bestseller Platz 1 im Kindle-Shop auf Amazon für deinen Titel „Weihnachtsliebe auf Bestellung“! Platz 1 ist der Traum aller Autor:Innen, du hast es geschafft. Was hast du gedacht und gefühlt, als du gesehen hast, dass dein neues Buch tatsächlich auf Platz 1 ist? 

MS: Liebe Tanja, ich danke dir! Ich bin auch unheimlich glücklich und freue mich so sehr, dass die Geschichte so gut ankommt. Ehrlich gesagt, konnte ich es kaum glauben. Dieses Jahr hatte ich einige Wünsche und Ziele, und ich bin so dankbar, dass sie sich erfüllt haben. Das ist ein unfassbar schönes Gefühl. Ich habe nie etwas anderes gewollt als zu schreiben; es war immer mein Traum. Ich bin einfach unfassbar glücklich, dass ich genau das tun kann und dass ich so ein tolles Jahr hinter mir habe. Ich danke meinen Lesern von Herzen für die Unterstützung in all den Jahren.

«Ich würde heute nicht mehr von meinem Genre abweichen»

Du schreibst schon seit so vielen Jahren erfolgreich Bücher und hast schon sehr viele Bestseller gelandet, was würdest du sagen, ist dein Erfolgsrezept?

MS: Wenn es ein wirkliches Erfolgsrezept gibt, würde ich sagen, zuallererst ist es die Einstellung und der Wille, nicht aufzugeben. Ich habe in der Zeit als Autorin wirklich alle Phasen mitgemacht. Klar, ich hatte mit meinem Debüt bereits das Glück, ein Buch veröffentlicht zu haben, das gleich hoch in den Charts eingestiegen ist. Und natürlich habe ich damals an das Projekt und die Geschichte geglaubt. Dennoch konnte ich nicht wissen, dass es so erfolgreich wird. Für mich habe ich gelernt, dass nichts selbstverständlich ist. Es gibt Höhen und Tiefen.

Ich habe mich an vielen Projekten ausprobiert, bin auch mal vom Genre abgewichen, etwas, was ich jetzt nicht mehr tun würde, mich aber jetzt, wenn ich zurückblicke, dennoch weitergebracht hat. Auf alle Fälle an Erfahrung.

Ich denke, wichtig ist, nicht aufzugeben, den Markt anzuschauen, die Leidenschaft nicht zu verlieren und sich mental stark zu halten, wenn es auch mal nicht so läuft. Man wird gezwungen, sich zu verändern oder alles mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Gerade als Self-Publisherin hat man die Freiheit, genau das zu tun, eine große Stärke, die man auf alle Fälle nutzen sollte.

«Erfolg geht nur Schritt für Schritt»

Welche Tipps gibst du angehenden Autor:innen, die es auch einmal auf Platz 1 schaffen wollen?

MS: Der Weg ist das Ziel, und im Fokus sollte nicht stehen, auf Platz eins zu wollen, sondern mit guten Geschichten Leser zu gewinnen. Schritt für Schritt die Dinge anzugehen und sich auch an den kleinen Erfolgsmomenten zu freuen. So habe ich es immer gemacht. Schon der Einzug in die Charts ist für mich jedes Mal, wenn es gelingt, ein Erfolg. Allen, die anfangen zu schreiben, würde ich genau das nahelegen: Feiert die kleinen Erfolge, setzt euch immer höhere Ziele, freut euch, wenn ihr etwas erreicht.

«Mein Marketing ist so bunt wie meine Bücher»

Deine Liebesroman-Reihe Café mit Sylt und Zucker war in diesem Jahr auch super erfolgreich, wie sah das Marketing rund um die Reihe aus?

MS: Erstmal muss ich sagen, dass ich dankbar bin, dass mir dieser Titel eingefallen ist. Er hat sich in dem Moment, als er in meinem Kopf war, einfach so richtig angefühlt, dass ich eine unfassbare Motivation entwickelt habe. Die Geschichten dahinter sind mir so ans Herz gewachsen, und dieses Gefühl, seine Bücher zu haben und daran zu glauben, ist schon ein entscheidender Punkt.

Rund um das Marketing habe ich verschiedenes probiert. Klar, die Arbeit mit Bloggern ist etwas, das ich immer mache. Aber man benötigt eine Sichtbarkeit, die man nur allein durch die Arbeit mit Bloggern nicht erreichen kann. Hier ist das Thema Amazon Ads auch entscheidend und ein Tool, das mir sehr geholfen hat. Natürlich ist es auch schön, seinen Lesern in einem Newsletter immer neue Infos rund um die Bücher zu geben. Heißt sich eine Leserschaft aufzubauen. Ich habe zudem einen WhatsApp-Channel sowie meine Insidergruppe. Auch bediene ich Instagram gerne, um immer Infos rund um meine Geschichten und den Schreibprozess durchblicken zu lassen. Externe Anbieter nutze ich ebenfalls. Und es ist wichtig, sich ein Netzwerk zu schaffen.

«Marketing nimmt 50% meiner Zeit als Autorin ein»

Buchmarketing 2023/24– was hat bei dir gut/weniger gut funktioniert bzw. funktioniert gerade gut, was hat sich aus deiner Sicht verändert?

MS: Wenn ich so zurückblicke, vom Anfang meiner Karriere als Autorin bis jetzt, ist es einfach so, dass Marketing schon immer wichtig war, sich aber mit der Zeit natürlich auch verändert hat. Damals war die Plattform, um mit den Lesern zu kommunizieren, meistens Facebook. Man hat in verschiedenen Gruppen agiert und sehr viel mit Bloggern gearbeitet, um sich Leser aufzubauen. Und man hat auch externe Anbieter genutzt, die zum Beispiel Marketing angeboten haben, indem das Buch in Newslettern beworben wurde. Das hat sehr gut funktioniert. Und auch damals habe ich schon so gut wie jede Möglichkeit genutzt, mich informiert und umgehört.

Mit den Jahren habe ich mir zudem einen Newsletter aufgebaut und versucht, darüber interessierte Leser zu erreichen, die Lust auf Informationen zu meinen Büchern haben. Die Zeiten haben sich dahingehend nicht verändert; wir als Autoren suchen immer noch Leser für unsere Bücher und unser Genre.

Durch die vielfältigen Möglichkeiten ist dies einfacher, aber auch teilweise aufwändiger. Marketing nimmt bestimmt mehr als 50 Prozent meiner Arbeit ein und ist absolut wichtig.

Mit der weiteren Zunahme der Online-Aktivitäten spielen Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok und auch Plattformen wie BookTok für Autoren eine große Rolle. Die Interaktion mit Lesern über soziale Medien ist eine effektive Möglichkeit, seine Zielgruppe zu erreichen. Auch Amazon Ads sind ein leistungsstarkes Werkzeug, um die Bücher potenziellen Lesern näherzubringen und die Sichtbarkeit deutlich zu erhöhen. Hörbücher und Podcasts sind auch weiterhin im Trend. Dazu kommen verschiedene Anbieter, die Bücher extern bewerben.

Meiner Meinung nach hat sich das auch stark verändert. Mehr Möglichkeiten sind super, heißt aber auch, dass es mehr zu tun gibt. Man sollte für sich das Wichtigste herausziehen, analysieren, was am besten zu einem selbst passt, und seinen eigenen Weg finden. Hier ist auch der Austausch mit anderen Autorinnen und Autoren sehr wichtig. Sich ein Netzwerk aufbauen und sich dennoch selbst treu bleiben. Mein Rat: Bleibt offen, interessiert und schließt nichts konkret für euch aus. Ab und an muss man etwas experimentieren, um dann zu sehen, was gut funktioniert.

«Mit Spaß an Booktok rangehen»

Welche Rolle spielt Booktok in deinem Buchmarketing und wie wirkt sich Booktok auf deine Buchverkäufe aus?

MS: Ich denke, dass BookTok wirklich wichtig ist. Allerdings nutze ich es noch nicht so wirklich aktiv und versuche da noch meinen Weg zu finden. Mein Empfinden ist, dass es am besten im Genre New Adult oder Dark Romance funktioniert, da die Zielgruppe dort stärker vertreten ist. Dennoch finde ich dort auch Leser meiner Zielgruppe und versuche weiterhin mit Spaß und Freude an die Sache heranzugehen und auf alle Fälle auch dort mehr meine Bücher zu präsentieren. Ob es sich bei mir auf die Verkäufe ausgewirkt hat? Das denke ich bisher eher nicht, was aber eher an der Zielgruppe liegt. Ich bin mir aber sicher, dass es sich im richtigen Bereich deutlich darauf auswirkt. Mal sehen, was kommt, was noch nicht ist, kann ja noch werden.

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