Leserunden bei Lovelybooks: Kostenpflichtig für Autoren

3. Januar 2024
3. Januar 2024 Tanja Rörsch

Die Leseplattform Lovelybooks mit über 350.000 registrierten Mitgliedern und über 10.000 Autor:innen und Verlage kommt zum neuen Jahr mit einer grundlegenden Neuerung daher: Ab sofort sind Leserunden nicht mehr kostenfrei für Autor:innen. Um eine Leserunde durchführen zu können, braucht man so genannte Credits, die über den Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister erworben werden können. Wir werden uns für euch informieren, wie viele diese Credits kosten. Eine Anfrage bei Lovelybooks zu Details läuft.

Wenn ihr jedoch keine Credits über euern Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister bekommen könnt, bleibt euch nur eine Alternative: Das Buchen eines Zusatzpaketes. Diese Zusatzpakete bei Lovelybooks gab es schon immer, dabei handelt es sich um Werbeplätze, z.B. in einem Newsletter oder Banner-Werbung.

Diese Zusatzpakete kannst du jetzt direkt bei Lovelybooks buchen (Zum Buchungsformular hier klicken)

  • Zusatzpaket Spotlight: 1 Woche Spotlight Teaser € 300 zzgl. der gesetzlichen MwSt.

Wir haben die Preise mit denen für Verlage und Selfpublishing-Dienstleister aus den letzten Mediadaten 2022, die wir zur Verfügung haben, verglichen und sie sind gleich mit günstigerem Preis beim Zusatzpaket L.
Hier macht Lovelybooks also keinen großen Unterschied zwischen Werbung für einzelne Autor:innen und Verlage, die häufig umfangreiche Marketingpakete pro Jahr buchen.

Um zu testen, ob du zu deinem Buch noch eine kostenfreie Leserunde durchführen kannst, tue folgendes:

Melde dich bei deinem Lovelybooks-Account an und scrolle auf der Startseite runter zu „Gespräche aus der Community“ und klicke auf „Neu“.
Klicke anschließend auf „Leserunde mit Verlosung erstellen“ oder auf „Buchverlosung“.

Trage in das Feld nun den Titel deines Buches ein, zu dem du eine Leserunde durchführen möchtest,

Wenn du Leserunden noch kostenfrei durchführen, öffnet sich nun das Leserunden-Eingabefeld, in dem du alle Details zur Leserunde eintragen kannst.

Kannst du keine kostenfreie Leserunde mehr durchführen, kommt das:

Für den Titel „Hier der Titel deines Buches“ kann aktuell leider keine kostenlose Leserunde mit Rezensionsexemplaren und keine Buchverlosung erstellt werden, da für „XY Verlag“ nicht ausreichend Credits zur Verfügung stehen. Mehr Informationen zu Credits: Hier lesen!

Bitte kontaktiere das LovelyBooks-Team, um gleich ein passendes Creditpaket zu buchen.

 

Wir haben einige Titel blind getestet. Verlagstitel sind meistens immer gesperrt, sofern das Buch als Verlagstitel erkennbar ist. Bei Selfpublisher-Titeln und Titeln von Selbstverlagen sieht das anders aus.

Wir haben die Titel einiger bekannter Selfpublisher verschiedener Genres (Liebesroman, Thriller, Fantasy) getestet, die (bei den Titeln, die wir getestet haben) weiterhin kostenfrei waren. Auch von Selfpublishern mit eigenem Verlag waren die meisten Titel kostenfrei. Ob sich das noch ändert oder so bleibt und ob das mit unserem Agenturaccount zu tun ist (wir haben noch keine Credits aktuell), können wir nicht sagen. Fakt ist, dass immer noch zahlreiche Autor:innen eine kostenfreie Leserunde durchführen könnten. Wir haben sogar Verlagstitel gefunden von Spiegel Bestseller Autoren, die kostenfrei waren.

Wir können verstehen, dass für Autor:innen Mehrkosten immer schlecht sind. Dennoch muss man sagen, dass bisher nahezu alle Plattformen wie Netgalley oder Vorablesen, über die Rezensionsexemplare vergeben werden können und beworben werden, Geld dafür verlangen und auch gebucht werden. Das ist also nichts neues, Lovelybooks zieht jetzt nur nach.

Wir selbst arbeiten sehr gerne mit Netgalley, da die Resonanz bei zur Verfügung gestellten E-Books sowohl bei Rezensenten als auch bei Buchhändlern immer recht hoch ist. Auch die Rezensionen kommen recht zuverlässig, wobei man auch hier sagen muss: Ein Austausch mit dem Rezensent findet hier nicht statt. Wem das also wichtig ist und nicht nur Rezensionsexemplare vergeben möchte, der ist bei Lovelybooks in jedem Fall an der besseren Adresse.

Hier zeigen sich jedoch zwei weitere Nachteile für Autor:innen und wir hoffen, dass Lovelybooks daran arbeitet, diese auszumerzen:

1: Die meisten Leser:innen, die sich bei den Leserunden bewerben, möchten eine Printausgabe. Diese musst du also bereit sein, rauszugeben, was auch kein unerheblicher Kostenfaktor ist. Es gibt zwar Leserunden, bei denen nur E-Books vergeben werden, die Resonanz ist aber bei Weitem nicht so groß wie wenn du Printausgaben vergibst.

2. Die Ergebnisse in Form von Rezensionen lassen zu Wünschen übrig. Der Schwund an Rezensionen ist bei Lovelybooks doch recht hoch, es gibt auch aktuelle Stimmen auf Threads, dass teilweise gar keine Antwort mehr von Teilnehmern kommt. Das einzelnen Personen das Leben dazwischen kommt, ist auch bei Blogger Kampagnen normal und muss man akzeptieren. Wenn es aber mehr sind, ist es sehr ärgerlich. Wenn die Bezahlfunktion dazu führt, dass sich das bessert und man verlässliche Rezensionen bekommt, würde diese einen positiven Effekt haben.

 

Die Entwicklung wird zeigen, inwieweit diese Umstellung einen positiven Effekt hat und von den Autor:innen angenommen wird. Und es stellt sich die große Frage, wie dies mit Amazon Verlagen wie Amazon Publishing aussieht. Diese werden kaum Credits für ihre Autor:innen bereitstellen. Und Selfpublisher werden – wenn es sich so durchsetzt wie angekündigt – dazu gezwungen, ein Zusatzpaket zu buchen. Die Kosten für Printbücher und Versand, die aufgewendete Zeit, die im Grunde auch Geld kostet, bleiben. Dann kann man sie eigentlich auch direkt Bloggern geben, z.B über uns 😉

Ob sich Lovelybooks damit einen Gefallen getan hat, ist fraglich. Wir bleiben für euch dran.